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Bandscheibenproblem: Warum ist die Matratze wichtig?

30.04.2019

Bei Beschwerden der Wirbelsäule spielen u.a. folgende Lebensumstände eine wesentliche Rolle:

  • Berufliches Umfeld (z.B. Computerarbeitsplatz)
  • Überbelastung (schweres und falsches Heben)
  • körperliche Fitness (mangelnde muskuläre Stabilisation)
  • Abnehmende Bandscheibenhöhe im Alter
  • andere Umstände (Unfälle, Erkrankungen, etc.)

Der Bandscheibenvorfall

Unter einem Bandscheibenvorfall versteht man den Austritt des gallertartigen Kerns (Nukleus Pulposus) der Bandscheibe aus dem Bandscheibengefüge, welches aus dem Kern und dem faserartigen Ring (Anulus Fibrosus) besteht. Auf dem Diagnoseblatt, wird meist Discusprolaps vermerkt. Im Gegensatz dazu steht die Protrusion, bei der das Druckgleichgewicht innerhalb der Bandscheibe gestört ist und es zu einem Vorschub kommt, der Anulus Fibrosus aber bestehen bleibt und nicht vom Kern durchbrochen wird. Sowohl bei Protrusion, wie auch beim Prolaps, kommt es zu einem zusätzlich Druck auf die, aus dem Wirbelkanal austretenden, Spinalnerven. Dadurch kann es zu sensiblen und motorischen Einschränkungen, sowie Schmerzzuständen kommen.

Die Matratze und die Bandscheibe

Es sind zwei Dinge zu beachten:

(1) Liegeposition

Die Seitenlage ist die optimale Lagerung für die Wirbelsäule. In ihr sind alle Bandscheiben und Wirbelsäulenstrukturen, (Neven, Muskulatur, Faszien, etc.) gleichmäßig be- bzw. entlastet. Voraussetzung für diese Lagerung, ist eine auf den Körper abgestimmte Matratzenbeschaffenheit. Jene Strukturen die Platz benötigen, können einsinken (Schulter, Becken). Körperregionen in denen Stütze benötigt wird, erhalten ausreichend Unterstützung (Taille). Kann eine solche Lage über den Verlauf der Nacht nicht eingehalten werden, könnte es ein Zeichen für eine nicht ausreichend ergonomische Lagerung sein. Besonders schlecht bei Bandscheibenvorfällen, sind Lagerungen in denen die Belastung nicht gleichmäßig verteilt wird. Die Bauchlagerung (vor allem bei Halswirbelsäulenbeschwerden) und die Halbbauchlage (vor allem bei Lendenwirbelsäulenbeschwerden) sind hier als Beispiele zu nennen.

(2) Matratzenbeschaffenheit

Selbst wenn die Seitenlage eingenommen werden kann, sind Problematiken nicht ausgeschlossen. Auch kleine Druckunterschiede im Wirbelsäulengefüge können ausreichen, sodass die übersensible Vorfallsregion zu Beschwerden führt. Die Wirbelsäule muss in einer geraden, druckentlasteten Stellung liegen und die notwendige Unterstützung im Taillenbereich erfahren, um eine optimale Entlastung der Nervenstrukturen zu ermöglichen. Mittels richtiger Liegeführung und Matratzenbeschaffenheit, lässt sich der Bandscheibenvorfall/Protrusion nicht beseitigen. Allerdings ist gerade bei diesen Beschwerdebildern klar, dass eine falsche Lagerung in der Nacht zu einer Verschlechterung der Beschwerden führen kann. Im Gegensatz dazu, führt eine entlastende Lagerung zu regenerationsfördernden Prozessen, in und um die betroffene Region.

Es empfiehlt sich stets auch die Konsultation von Arzt und Physiotherapie, um eine medizinische und therapeutische Begleitung aufrecht zu erhalten und Entlastungsstrategien für den Alltag zu finden.

Kategorie Wirbelsäule

Schlagwörter Frage und Antwort, von Ilyas Merl, Schlafqualität, Schlafberatung, Schlaflagen, Wirbelsäule, Bandscheiben, Bandscheibenvorfall